Von Sartre bis KI an der VHS Dresden

Veröffentlicht am 10. Februar 2025 um 12:57

Philosophie für alle an der Volkshochschule Dresden!
Es wird heiß diskutiert: Wie viel Macht habe ich über mein eigenes Leben? Wie können wir in Zeiten der Spaltung miteinander reden? Warum hängen überall Regenbogenflaggen? Und wird mein Staubsaugerroboter einmal die Menschheit beherrschen?

An vier Abenden und einem Samstag können Interessierte philosophische Luft schnuppern und in verschiedene Themenkomplexe einsteigen. Die Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden, setzen keine philosophischen Vorkenntnisse voraus und werden als politisches Bildungsangebot gefördert, sodass die Teilnahme für Sie kostenlos ist!


Zwischen künstlicher Intelligenz und echten Gefühlen

ethische Herausforderungen in der Gegenwart und Zukunft von KI

 

In Science-Fiction-Filmen führt die Menschheit epische Kämpfe gegen Armeen Künstlicher Intelligenz. In der Realität geben wir unseren Staubsaugerrobotern Namen und fühlen uns an Kleinkinder erinnert, wenn sie mal wieder irgendwo hingekrabbelt sind, wo sie nicht sein sollen.

In diesem Workshop soll erörtert werden, wo sich auf diesem Spektrum aktuell das maschinelle Lernen befindet und welche ethischen Fragen bereits heute relevant sind – vom Entwickeln parasozialer Beziehungen mit Sprachassistenten bis zu Urheberrechtsfragen bei KI-generierten Bildern. Sodann soll ein Blick in die Zukunft gewagt werden und anhand Peter Singers Personenbegriff diskutiert werden, welche Rechte Künstliche Intelligenzen haben, wenn sie tatsächlich einmal ein Selbstbewusstsein entwickeln sollten.


Man hat den Krieg, den man verdient.“

die Existenzphilosophie Sartres als Gegenentwurf zum machtlosen Bürger

 

„Man hat den Krieg, den man verdient“, schreibt der Franzose Jean-Paul Sartre 1943 im Angesicht des Zweiten Weltkriegs. Es ist ein brutales Urteil, eines, das uns auch in Betracht der heutigen Kriege ungerecht und undifferenziert erscheinen mag. Doch vor allem ist es ein Urteil, das einer Philosophie entspringt, die dem Menschen eine Freiheit und Macht zuschreibt, von der er vielleicht nicht einmal zu träumen wagte.

In diesem Workshop wird den Teilnehmenden die Philosophie des Existentialismus, vor allem Sartres, nähergebracht und unter dem Blickwinkel diskutiert, wie viel Freiheit und damit auch Verantwortung das Individuum in einer Gesellschaft trägt, die von Arbeitsteilung und Führungsebenen durchzogen ist.


Reden wir mit- oder gegeneinander?

Auf der Suche nach den Gründen verfahrener Diskussionen

 

Ob Klimawandel, Flüchtlingskrise oder Corona-Pandemie – bestimmte Themen führen in Gesprächen mit Familie, Freundinnen und Freunden oft zu hitzigen Konflikten. Mitunter fühlt es sich an, als würde man gegen eine Wand reden oder als würde der andere in einer vollkommen anderen Welt leben. Warum entstehen diese Kommunikationsbarrieren und wie lassen sie sich überwinden?

Im Rahmen des Workshops wird anhand praktischer Beispiele beleuchtet, wie psychologische Mechanismen und Argumentationsstrukturen zu verfahrenen Diskussionen führen können. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für solche Dynamiken zu entwickeln und Lösungsansätze zu erarbeiten, damit wir wieder miteinander sprechen.


LGBT-was?

Einblick in die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt

 

Das Akronym LGBTQIA+ wird gefühlt jedes Jahr um einen weiteren Buchstaben erweitert. Dahinter steckt eine Vielzahl von Begriffen und noch mehr Identitäten. Während die meisten sicher eine Vorstellung davon haben, was „homosexuell“ oder „lesbisch“ bedeutet, besteht über Begriffe wie „nichtbinär“ oder „cisgender“ noch größere Unklarheit.

In diesem Workshop soll daher eine Übersicht über die verschiedenen geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen gegeben werden. Dabei wird auch auf die unterschiedlichen Dimensionen von Geschlechtlichkeit – von Testosteronlevel bis Selbstausdruck – eingegangen, um so Ordnung in das Begriffschaos zu bringen. Fragen ausdrücklich erlaubt!


Warum hängt vor‘m Hauptbahnhof ‘ne Regenbogenflagge?

Diskussionen um Heteronormativität und queerfreundliche Zeichensetzung

 

Wohin man auch schaut, begegnen einem Regenbogenflaggen: vor dem Hauptbahnhof, als Verzierung von Rucksäcken oder als Sonderdesign der Dresdner Straßenbahn. Muss das sein? Oder besser gefragt: Was soll der Sinn dahinter sein?

In diesem Workshop werden Formen queerfreundlicher Zeichensetzung diskutiert – von Regenbogenflaggen, über das Abhalten von Paraden und Demonstrationen wie dem Christopher Street Day bis zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache (umgangssprachlich „gendern“). Bereichert wird der Diskurs durch eine Einführung in das Konzept der Heteronormativität und einem philosophischen Hinterfragen des „Normalen“.

 

Hinweis: Grundkenntnisse zur Thematik geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind für die Teilnahme an diesem Workshop hilfreich. Diese können zum Beispiel im Workshop „LGBT-was?“ erworben werben.